Das Floor-Limit beschreibt den maximalen Betrag, den ein Händler ohne zusätzliche Genehmigung des Kartenherausgebers (Issuer) bei einer Kartenzahlung akzeptieren kann. Wird der Betrag einer Transaktion überschritten, muss der Händler eine Autorisierungsanfrage an den Issuer stellen, um sicherzustellen, dass die Zahlung genehmigt wird. Das Floor-Limit kann je nach Geschäftsart, Zahlungsumgebung und Kartentyp variieren und dient als Sicherheitsmechanismus zur Kontrolle von Transaktionen.
Hauptmerkmale des Floor-Limits
Betragsgrenze
Das Floor-Limit legt einen festen Höchstbetrag fest, den Händler akzeptieren können, ohne dass sie eine Genehmigung des Issuers einholen müssen. Dieser Betrag wird von Zahlungsnetzwerken wie Visa oder Mastercard oder durch die Erwerberbank (Acquirer) des Händlers bestimmt. Transaktionen, die unter diesem Betrag liegen, können in der Regel sofort abgewickelt werden, während bei höheren Beträgen eine Autorisierungsanfrage erforderlich ist.
Autorisierungsanforderung bei Überschreitung
Sobald eine Zahlung das festgelegte Floor-Limit überschreitet, muss der Händler den Issuer kontaktieren, um eine Genehmigung einzuholen. Dabei wird geprüft, ob der Karteninhaber über ausreichende Mittel oder Kredit verfügt und ob die Transaktion sicher ist. Diese zusätzliche Überprüfung schützt sowohl den Händler als auch den Karteninhaber vor Betrug und gewährleistet die Sicherheit der Zahlung.
Variabilität des Floor-Limits
Das Floor-Limit ist nicht für alle Händler gleich und kann je nach Branche, Region, Art der Transaktion und dem Risiko unterschiedlich hoch sein. Bei bestimmten Händlern, insbesondere in risikoreichen Branchen, kann das Limit niedriger oder sogar null sein. In diesem Fall erfordert jede Transaktion eine Autorisierung. Auch die Art der Zahlung, beispielsweise ob die Karte physisch präsent ist (Card-Present) oder nicht (Card-Not-Present), kann sich auf das Floor-Limit auswirken.
Anwendung bei Offline-Zahlungen
In Situationen, in denen keine direkte Online-Verbindung für die Autorisierung verfügbar ist – zum Beispiel bei Offline-Transaktionen oder in abgelegenen Gebieten – fungiert das Floor-Limit als Leitlinie, um zu entscheiden, ob die Zahlung ohne sofortige Überprüfung akzeptiert werden kann. Händler müssen in solchen Fällen besonders vorsichtig sein und das Risiko von Transaktionen genau abwägen.
Beispiele für die Anwendung des Floor-Limits
- Beispiel im Einzelhandel: Ein Geschäft hat ein Floor-Limit von 100 Euro. Jede Kartenzahlung über diesem Betrag erfordert eine Autorisierungsanfrage an den Issuer. Zahlungen unterhalb dieser Grenze werden sofort akzeptiert, ohne dass der Händler die Bank kontaktieren muss. Dies ermöglicht eine schnelle Abwicklung von kleineren Transaktionen, während größere Beträge zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen erfordern.
- Kontaktlose Zahlungen: Bei kontaktlosen Zahlungen gibt es häufig spezielle Floor-Limits, über die hinaus eine zusätzliche Authentifizierung wie die Eingabe einer PIN oder eine Unterschrift erforderlich ist. Dies dient dazu, die Sicherheit bei Zahlungen ohne direkten Kartenkontakt zu erhöhen.
Bedeutung des Floor-Limits
Das Floor-Limit erfüllt mehrere wichtige Funktionen und trägt zur Sicherheit des Zahlungsverkehrs bei:
- Schutz vor Betrug: Durch die Festlegung einer Betragsgrenze wird das Risiko unberechtigter oder betrügerischer Transaktionen reduziert. Für höhere Beträge ist eine zusätzliche Überprüfung erforderlich, was den Schutz sowohl für Händler als auch für Karteninhaber erhöht.
- Sicherstellung der Zahlungsfähigkeit: Mit einer Autorisierungsanfrage bei Überschreitung des Limits kann sichergestellt werden, dass der Karteninhaber über die notwendigen Mittel oder den verfügbaren Kreditrahmen verfügt. Dies reduziert das Risiko von Zahlungsausfällen und Rückbuchungen.
- Effizienz bei kleinen Zahlungen: Transaktionen unterhalb des Floor-Limits können ohne zusätzliche Autorisierung abgewickelt werden, was zu einer schnelleren Abwicklung im Geschäftsalltag führt. Dies verbessert das Einkaufserlebnis für Kunden und reduziert die Wartezeiten.
- Anpassung an Risiken: Da das Floor-Limit je nach Art des Geschäfts und dem Risikoprofil des Händlers variiert, kann es flexibel an die spezifischen Anforderungen angepasst werden. Risikoreichere Geschäfte oder bestimmte Transaktionstypen haben oft niedrigere Limits, um zusätzliche Sicherheitskontrollen sicherzustellen.
Fazit
Das Floor-Limit ist ein wichtiger Sicherheitsmechanismus im Zahlungsverkehr. Es legt fest, bis zu welchem Betrag Händler Zahlungen akzeptieren können, ohne eine zusätzliche Genehmigung vom Kartenherausgeber einzuholen. Bei höheren Beträgen dient die Autorisierung als zusätzliche Absicherung, um das Risiko von Betrug und Zahlungsausfällen zu minimieren. Das Floor-Limit ermöglicht gleichzeitig eine schnelle Abwicklung kleinerer Beträge und trägt zur Effizienz des Zahlungsverkehrs bei. Es stellt sicher, dass Transaktionen sicher und verlässlich durchgeführt werden.
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